Ein Kamel ? ein Dromedar ? oder gar ein Elefant ? wie manch einer der staunenden, herbei geeilten, neugierigen Bewohner spekulierte. Das Tier lockte eine Menge Gaffer an und auch der Prinz mischte sich unter die Beobachter bei seiner Hafeninspektion von letzter Woche. Das Objekt stand vor dem asiatischen Schiff von dem vermutet wird, dass es dem Vater von Prinzessin Petra gehört.
Es blickte wiederkäuend um sich und zeigte dabei den typischen Gesichtsausdruck für die Verachtung des Universums, wie man das nur noch in unserer heutigen Zeit, von Models bei der ' Fashion Week ' kennt, wenn sie hüftschwingend über den Laufsteg schlendern.
Lennard gesellte sich zu der Gruppe die aus Anna der Kommandantin, Luba der Hafenwärterin und Blue der Waldhüterin bestand. Es wurde eifrig diskutiert und spekuliert. Haben die nur dies eine Tier dabei oder versteckt sich im Bauch des Schiffes eine ganze Herde davon ? Will man das eintauschen ? oder für Ausritte auf Carima verwenden ?
Ist eventuell sogar eine kriegerischen Attacke von bewaffneten Kamelreitern zu erwarten ?
Prinz Lennard der noch unter der Wirkung des Elixiers stand, leicht angeheitert und gut gelaunt wollte gerade die Bemerkung herauslassen : " Was sollen wir mit Kamellen in Carima ich dachte wir haben hier schon genügend."
Besann sich aber schnell eines Besseren, räusperte sich kurz und warf einige sachliche Aspekte in die Diskussion.
" Eines müssen wir doch ganz klar konstatieren. Wo diese Leute herkommen gibt es viel Sand und grosse Hitze, denen brauchen wir erst garnicht mit unseren ' brennenden Steinen ' als Tauschware zu kommen."
Er warf dabei einen höhnisch, spöttischen Seitenblick auf Luba. Dann fuhr er fort mit einigen analytischen Argumenten und redete sich unter der deutlich spürbaren Einwirkung des Elixiers fast in Ekstase.
" Carima ist reich an Bodenschätzen ... Erzen ... Edelsteinen und ja ... ich vermute sogar an Gold ! "
Als dieses Wort fiel wurde es schlagartig mucksmäuschenstill unter den Zuschauern. Lennard war sich nun der Aufmerksamkeit aller bewusst, hob den Arm in staatsmännischer Geste.
" Schaut auf dieses Land, ihr Bewohner ! .... wir haben baum -, und wildreiche Wälder, fischreiche Seen, Gebirge mit reissenden Bächen und .... "
Er machte eine kurze rethorische Pause.
" .... darin liegt wohl der grösste Edelmetallschatz verborgen den es zu heben gilt ! "
Das Raunen und Staunen unter den Umstehenden wurde immer greifbarer.
" Carima braucht Pfannen ! Pfannen mit denen man diese Schätze auswaschen kann ! "
Aber !.... wo bekommen wir die her ? .... Einkaufen ? ",er schüttelte den Kopf und schaute in die antworterwartenden Gesichter der Menge.
" Carima braucht .... Schmiede ! DAS ist des Rätsels Lösung !"
Jetzt war er wirklich in Fahrt und kaum zu bremsen.
" Ich rufe deshalb alle unverheiraten, jungfräulichen Bewohnerinnen unseres Landes auf.... ihre Lockmittel ...
Er machte einen beinah überdeutlichen Fingerzeig auf das Dekolte von Jungfer Blue.
" ...zum Wohle unserer geliebten Heimat einzusetzen ! "
Die Waldhüterin Jungfer Blue schaute zum Himmel hoch, rollte mit den Augen, murmelte irgendetwas Unverständliches, verabschiedete sich dann hektisch und machte sich von dannen.
Zur Audienz
Ich kanns schonmal vorweg nehmen. Es war eine sehr explosive Audienz ;)
Bereits beim Eintreffen auf dem Schloss wurde Prinz Lennard überrascht von einer Herde Dromedare die im Schlosshof stand. Die edlen Tieren schauten sich gelangweilt um und präsentierten den vorbei ziehenden Besuchern ihr Hinterteil. Jedoch war auch zur Freude von Lennard die Prinzessin Petra anwesend, die ihn begrüsste und ihm schon vorab mitteilte, dass diese Tiere ein Gastgeschenk ihres Vaters seien. Sie das aber bei der Audienz ganz offiziell übergeben und somit den Bewohnern von Carima verkünden möchte.
So geschah es dann auch. Die Prinzessin war sogar die erste diesmal beim Vorsprechen und verwies damit die Jungfer auf Platz 2. Erstaunt und erfreut war die Prinzessin, dass ihr Gruss den sie in ihrer Landessprache entrichtete ' Salem Aleikum ' von dem Prinzen, dank seiner diplomatischen Ausbildung mit ' Aleikum Selam ' erwidert wurde.
Dass dieser sich dann auch noch zu einem Kompliment hinreissen lies , welches ganz sicher von der blumigen Sprache der Poeten des Orients inspiriert schien, war wohl auch der Tatsache geschuldet, dass weder seine Gemahlin noch die Herzogin anwesend waren und ihn hätten bremsen können. Den genauen Wortlaut möchte ich aus Gründen einer sachlichen, objektiven Berichterstattung den Lesern ersparen, nur soviel, der Jungfer Blue klappte die Kinnlade herunter und sie lauschte mit offenem Mund . ;)
Ganz schnell wurde es dann aber wieder hochoffiziell. Die Prinzessin übergab ihm eine Schriftrolle mit Grussworten ihres Herrn Vater und der Prinz bedankte sich mit der Ankündigung, dass er dieses Schriftstück der Herzogin übergeben werde, aber jetzt schon versichern könne, das Königshaus freue sich auf eine fruchtbare Handelsbeziehung zum Wohle aller.
Den Auftritt der Jungfer möchte ich ausnahmsweise und auszugsweise im Original Szenentext wiedergeben. ( Die in doppelter Klammer geschriebenen Bemerkungen sind OOC und sollen nur die lockere Atmosphäre hervorheben. )
[11:57] Bluemoon Sweetrain: ich hab eigentlich nur zu berichten dass....
[11:57] Elyion Arai *schnuppert an sich herum und kontrolliert seine Stiefel, ob der merkwürdige Geruch von daher kommt.*
[11:57] canidio arai *rümpft leicht die Nase und tritt einen Schritt zurück *
[11:58] Bluemoon Sweetrain: ...dass der Mond wieder da ist, weil ich tüchtig in der Kirche gebetet habe *strahlt*
[11:58] Lennard von-Lemond: ahaaa ...... das beruhigt uns wohl alle ...
[11:58] Lennard von-Lemond: Jungfer ihr seid eine Heldin.
[11:58] Elyion Arai: Die Gebete wurden wohl erhört... welch ein Glück. *erleichtert sich auf die Brust patscht*
[11:59] Bluemoon Sweetrain: ja und die Wölfe haben auch alle laut geheult.
[11:59] Lennard von-Lemond: *winkt sie näher und beugt sich vor *
[12:00] Lennard von-Lemond: *flüstert * Jungfer ... wisst ihr was ein Kapaun ist ?
[12:00] Bluemoon Sweetrain: ..ja ein kastrierter Fasan ((glaub ich jedenfalls hihi))
[12:01] Lennard von-Lemond: (( lool ))
[12:01] Lennard von-Lemond: nicht ganz .... *erklärt schnell * es ist ein ....
[12:02] Lennard von-Lemond: kastrierter Gockel ! und den kann man mästen der wird schneller fett dadurch ...
[12:02] Bluemoon Sweetrain: ach!
[12:02] Lennard von-Lemond: versteht ihr ?
[12:02] Bluemoon Sweetrain: funktioniert das nur bei Gockeln?
[12:02] Lennard von-Lemond: hustet *
[12:02] Bluemoon Sweetrain: grinst*
[12:03] Lennard von-Lemond: ja nun .... ich wollt euch damit sagen ... ihr sollt schonmal anfangen solche Tiere zu mästen ... damit wir .... *schaut zum Magier * hier auch mal ... vernünftiges Fleisch zu essen bekommen ...
Der Blick zum Magier war schon ein vorausahnender Hinweis auf das was zu erwarten war bei dessen Vorsprache dann.
So kam es dann auch. Der Magier präsentierte eine von ihm entwickelte, selbst gebaute Maschine welche an Komplexität kaum zu übertreffen schien und natürlich alle Anwesenden in höchstes Erstaunen versetzte. Stolz begann er mit seinen Erklärungen der Funtionsweise, wies darauf hin , dass jetzt auch gleich eine Musik ertönen werde und fing an die diversen Glasbehälter die integriert waren und mit Flüssigkeiten gefüllt, mit einer Kerze zu erhitzen. Tatsächlich konnte man daraufhin auch ein bezauberndes Glockenspiel vernehmen. Wie besessen und von Geisterhand geleitet erschienen daraufhin aus den unvermutetsten Schlupflöchern, die hoffentlich allerletzten Schlossratten und stürmten in die Eingangsstutzen der Wundermaschine.
Was dann allerdings geschah war vermutlich so nicht geplant. Durch eine offensichtliche Fehlüberhitzung eplodierte das ganze Gerät mit ohrenbetäubendem Knall.
( Anmerkung des Autors. Die Explosion konnte ich leider nicht im Bild festhalten, da sie sehr überraschend war für mich und ich nicht vorbereitet darauf. Aber hier mal ein ganz grosses Kompliment an Elyion. Der Auftritt war perfect inszeniert und arrangiert, inklusive der Maschine !!! )
Nach dem Durcheinander das anschliessend herrschte, der Beruhigung dann als festgestellt wurde, dass niemand zu schaden gekommen, konstatierte der Prinz überraschend gefasst.
Ein Glück dass die Hoheit nicht anwesend war, sonst könnte leicht der Verdacht aufkeimen, es handelte sich bei der ganzen Sache um einen Attentatsversuch.
Da keine weiteren Wortmeldungen mehr vorlagen, wies er die Saaldiener an die Trümmer zu entfernen, lud alle Anwesenden zu einem Umtrunk in die Taverne und beendete die Audienz.
herzliche Grüsse und ein Augenzwinkern
Lennard Monday
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