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Audienzbericht vom Zehnten, Sechsten, Zwanzigachtzehn.


Sein Weg auf Etappen und Inkognito durch die Provinzen Carimas, führte Prinz Lennard diesmal in den Randbezirk nach 'Carima Castle '. Einer düsteren , klobigen Burg die von einem See umgeben, hoch oben auf einem Felsmassiv thront. Nachdem bei der letzten Audienz so überraschend bekannt wurde, dass das neue Handelsgut der beiden angehenden Geschäftsfrauen, Jungfer Blue und Hafenwärterin Luba, überhaupt nicht aus Carima stamme und somit auch keinerlei Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Königshaus bestünden, hatte der Prinz ganz bewusst dieses Ziel gewählt um eventuell heraus zu finden ob die 'brennden Steine' etwa aus einer angrenzenden Provinz seien, die nicht unter der Regierungsmacht von Carima stand.
Da ' Carima Castle ' ein Grenzposten ist zu einer weitgehend unbekannten und unerschlossenen Wildnis, treibt sich dort im Innenbereich der Burg allerlei abenteuerlustiges Volk herum, dem man nicht unbedingt ansieht, mit welchen Absichten es hier angelandet ist.


Auf dem Marktplatz entdeckte er einen verwegen und kriegerisch aussehenden Mann, der in der Begleitung eines Wolfes war. Prinz Lennard sprach ihn an und versuchte ihn in ein ein Gespräch zu verwickeln, in der Erwartung so einiges in Erfahrung zu bringen was die Handelsware betraf. Aber der Mann war äusserst misstrauisch, sehr wortkarg und schien nicht bereit, dem für ihn fremden Herren, irgendwelche Auskünfte zu erteilen. Er lies sich auch nicht lange aufhalten, ging dann alsbald grusslos von dannen und verschwand in den verwinkelten Gassen des Burginnenhofs.

Der Prinz beschloss nicht in der Burg zu übernachten, sondern die beiden Handelsfauen bei der nächsten Audienz eindringlicher zu befragen. Ausserdem ging ihm auf der Heimreise ständig der Rat des Medicus durch den Kopf, der ihm beim letzten Stammtisch zugeflüssert hatte, man solle sich doch überlegen, falls die Handelsware aus einem angrenzenden Land stamme, diesen Bereich einfach zu occupieren, soll heissen im Handstreich zu besetzen und der Regierungsgewalt des Königshauses zu unterstellen. 

Zur Audienz 

Die Sache nimmt langsam Fahrt auf und es scheinen immer mehr Interessenten an der Audienz teilzunehmen. So jedenfalls der erste Eindruck des Prinzen als er den Saal betrat.
Gleich zu Beginn wandte er sich mit Grussworten der Herzogin ans Volk, welche ihn per Depesche erreicht hatten und die er gerne weiter gab.
Danach wars kaum zu vermeiden , dass die Jungfer und Waldhüterin ihren Anspruch, als Erste vorm Podest zu erscheinen durchsetzte und freudestrahlend, duftreich nach vorne kam. Abermals überreichte sie dem Prinzen einen ihrer zu Tode geräucherten Fische in der festen Überzeugung , dass sie ihm eine grosse Freude damit bescherte.;)

Der Prinz nahm dankend an, lies ihn aber schnell unter einem der Thronsessel verschwinden und wamdte sich mit ernstem Blick der Jungfer zu in der festen Absicht sie heute etwas eindringlicher zu befragen, wegen ihrer neuesten Handelsware. Die Jungfer kam sichtlich in Verlegenheit und konnte es kaum erwarten, dass Luba erschien um ihre Unterstützung zu fordern. Diese lies auch nicht allzulange auf sich warten und gleich als der Prinz sie im Saaleingang erblickte, hob er die Hand und winkte sie zu sich.
Sharmila, die Gemahlin des Prinzen stand ihm heute fest zur Seite, auch um zu demonstrieren, dass an den Schwangerschaftsgerüchten die in letzter Zeit kursierten, weil sie an den vergangenen Audienzen sets sitzend teilgenommen hatte, nichts dran war. Ein Trommelfeuer an kritischen Fragen prasselte nun auf die beiden Geschäftsfrauen hernieder, mit dem diese vermutlich überhaupt nicht gerechnet hatten. Luba schien als Erste wieder die Fasung zu gewinnen und begann umständlich, aber Zeit gewinnend eine Staffelei auf zu bauen um zu zeigen wo denn das Handelsgut der brennenden Steine her käme. Auch begann sie phantasie-, und wortreich eine Geschichte vorzutragen, die zuweilen sehr absurd und grotesk wirkte jedoch eindeutig das Ziel hatte zu erläutern, dass die Steine mit Carima und Besitzansprüchen des Königshauses nichts zu tun hatten.


Nach einer Weile hatte Prinz Lennard genug von dem mehr vertuschenden als erhellenden Vortrag der beiden und gab mit fester Stimme seinen Entschluss bekannt.

" Ladies ! ich beauftrage euch hiermit, bis zur nächsten Audienz an der die Herzogin wieder anwesend sein kann, einen exakten Lageplan in allgemein verständlicher Sprache und gut leserlichen Koordinaten anzufertigen und ihn hier erneut vor zu stellen. "

Er bedankte sich lies die beiden zurück treten und wandte sich an Lady Anna mit der Frage wer denn noch vorsprechen möchte, um mit der Audienz und eventuell anderen Anliegen fort zu fahren.

 " Lady Amelie Avedon , bitte nach vorne kommen. " , rief daraufhin Anna in den Saal.

Lady Amelie wartete aber noch einen Moment bis Luba ihre Präsentation abgebaut und den Platz geräumt hatte, trat dann selbstbewusst vors Podest und stellte sich vor, verbunden jedoch gleich mit der Frage, ob denn der Prinz sich noch an sie erinnere, denn sie sei schliesslich Lehrerin gewesen in der alten Heimat.

Prinz Lennard hatte eine vage Erinnerung wollte sich aber nichts anmerken lassen und antworte ihr äusserst freundlich : " Ja natürlich , ich erinner mich gut Lady Amelie, bin hoch erfreut euch hier begrüssen zu dürfen und sehr gespannt was ihr uns zu sagen habt. "


Was dann folgte war eine Story bei der es um eine Lieferung von Brennholz ging, welche den anwesenden Sir Blacky so sehr in Verlegenheit brachte, dass dieser zur Decke starrte und anfing ein Liedchen vor sich hinzu pfeiffen um möglichst unbeteiligt zu wirken. Höchst amusiert bemerkte der Prinz was sich da gerade abspielte und winkte Sir Blacky gleich nach vorne um ihm Gelegenheit zu geben sich zu äussern. Es folgte ein Hick Hack mit gegenseiten Vorwürfen um eine zugesagte aber scheinbar nicht gelieferte Ladung Brennholz. Sir Blacky verlor dabei die Contenance und wie man es gewohnt ist von ihm wenn er in Bedrängnis gerät, holte er zu einer Reihe von verbalen Rundumschlägen und Beleidigungen aus die kaum jemanden ausliesen der sich in der näheren Umgebung befand. ;))

Prinz Lennard beendete das Spektakulum in dem er verkündete, dass Sir Blacky den Bestand an Holz, der sich noch in seinem Besitz befindet, unverzüglich in die offiziellen Vorratskammern des Königshauses zu bringen habe und da die zehnte Stunde des Abends bereits angebrochen war, beendete er die Audienz, verbunden mit den Wünschen für einen guten Heimweg aller Beteiligten und einer geruhsamen Nacht.

herzliche Grüsse und ein Augenzwinkern

Lennard Monday

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