Lara, eine der beiden Lemondtöchter, wurde beobachtet wie sie
auf einer Waldlichtung mit einem Schwert seltsame Tänze
aufführte und dann hätte sie auch noch einen Apfel hoch
geworfen und ihn im Flug mit nur einem Hieb mitten durchtrennt.
Die Beobachterin, die dem Prinzen den Vorgang schilderte,
meinte sie hätte noch nie im Leben so etwas gesehen.
Prinz Lennard nahm sich vor seine Tochter zur Rede zu stellen
aber nicht öffentlich während der Audienz, sondern zuhause
unter vier Augen.
Zur Audienz.
Sir John Blacky wollte sich vordrängen und sofort die Aufmerksamkeit
aller Anwesenden auf sich lenken. Aber die Stadtkommandantin Lady
Anna pochte auf Ordnung und das strikte Einhalten der Reihenfolge,
sowie die Anmeldungen bei ihr eingingen, wies sofort den Sir Blacky
in die Schranken und rief die Jungfer Blue auf nach vorne zu kommen.
Vor freudiger Erregung strahlend und nach einer Creation duftend
die angeblich ' Carima Virgins Mystery ' hiess, trat sie vor den Prinzen.
" Sir .... Hoheit ... heute ist es soweit .. heute dürft ihr ! "
Sie ging ganz nah ans Podest und überreichte Prinz Lennard das Körbchen
mit bemalten Ostereiern welches er letztes mal noch entsetzt zurück gewiesen
hatte mit der Bemerkung, dass es Unglück bringe vor dem Ostersonntag
die Eier zu essen.
Der Prinz bedankte sich höflich und in der Annahme dass die Jungfer nichts weiter
vorzubringen hätte, schnappte er sich schnell eins der gekochten Eier,
haute es sich an die Stirn um die Schale zu knacken, pellte es hastig ganz frei
und schob es genüsslich in den Mund.
Da die Herzogin auf Reisen war und sowohl Primus als auch die Gemahlin nicht
an der Audienz teilnahmen, dachte der Prinz er könnte es sich leisten etwas
lässiger zu sein in seinem Verhalten und Gebahren.
Dass dies aber genauestens beobachtet wurde und sofort einen Nachahmer fand,
zeigte sich beim nächsten Auftritt der anstand.
Sir Blacky der schon ungeduldig gewartet hatte, stürmte nach vorne und
polterte ohne vorherige Ehrenbezeigung und Gruss sogleich los mit seinem
Antrag wegen seiner Schatzkiste.
Dem Prinzen gelang es nur mit viel Mühe den erregten Blacky wenigstens verbal
in Schach zu halten und seinen ungezügelten Redeschwall gelegentlich zu
unterbrechen.
" Sir Primus war bei mir im Kontor, trank einen Becher Wein und bezahlte mit
3 Golddukaten ! ich wiederhole ... 3 Golddukaten ! ..für einen Becher der ansonsten
nur 25 Kreutzer kostet! der Rest sei Trinkgeld hatte er dann grosszügig verkündet,
wie kann so etwas sein Prinz Lennard ? "
Das war natürlich der Gipfel in seinem Vortrag und enthielt gleichzeitig
den unausgesprochenen Verdacht, dass Primus sich bereits an dem Inhalt der Truhe
zu schaffen gemacht hatte und noch bevor eine offzielle Bestandsaufnahme statt gefunden
hätte er sich einen guten Teil zu eigen gemacht.
" Sir Blacky , ihr verwechselt da sicher etwas " ,erwiderte Lennard wehrte diese Attacke
gegen einen Vertreter des Königshauses erst mal ab.
" Ich denke ihr seid da einem Doppelgänger oder Betrüger aufgesessen, der sich als Primus
ausgab. Ausserdem kann der Fall erst weiter besprochen werden wenn auch Sir Primus
und die Herzogin wieder anwesend sind. Ich danke für eueren Vortrag ... ihr dürft
wieder zurück treten. "
Widerwillig grummelnd aber fügsam und nicht empört den Saal verlassend trat Sir Blacky
zurück. So konnte er auch den nun folgenden Auftritt der Hafenmeisterin Luba erleben.
Diese trat vor den Prinzen und wie eine Magierin hielt sie ihm ein kostbar,
in Gold, Silber und Bronzefarben, bemaltes Osterei vor die Nase das dieser
wie gebannt betrachtete und unwillkürlich danach griff.
Jedoch als hätte sie es geplant, öffnete die listige Luba den Daumen und Zeigefinger
und das Ei fiel zu Boden, krachte auf und zeigte, dass es keineswegs gekocht sondern
roh war !
Prinz Lennard war natürlich konsterniert und schaute die , gespielt bedröppelt, drein
schaudende Luba ratlos an.
" Oh wie ungeschickt von mir ... " , hauchte Luba verlegen.
" Das tut mir jetzt aber sehr leid ... und ... ich hab auch nur dies eine Ei. "
Der Autor erspart es sich das Feixen und die Kommentare der Anwesenden
genauer zu beschreiben.
Mit der Frage an den Medicus ob es Geburten, Todesfälle oder Seuchenausbrüche
zu melden gäbe und dessen Antwort, dass sich alles im Rahmen des Üblichen hielte,
beendete der Prinz die verhältnismässig geruhsame Audienz und begab sich
ins Kaminzimmer wo er sich noch einen Ostereierlikör genehmigte und den Rest
aus dem Körbchen der Jungfer verspeiste.
herzliche Grüsse und ein Augenzwinkern
Lennard Monday
P.S. : Das mit dem fallenden Ei war übrigens der einzige Aprilscherz den ich
an diesem Tag erlebte . ;)) ansonsten war es ein sehr harmonischer Tag ;)
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