Die Lemonds auf dem Weg ins Schloss zu einer sehr dürftig besuchten
Audienz.
Der Prinz hatte in Erwartung der Duftoffensive von Jungfer Blue zu
einer , wie er meinte, extrem wirkungsvollen Geheimwaffe gegriffen.
Die Mixtur, bei einer nur ihm bekannten Kräuter-, und Salbenkundigen
in Auftrag gegeben, sollte abschreckend und dominant männlich riechen.
Damit rieb er sich im Gesicht und unter den Achselhöhlen ein bevor er sich
aufmachte ins Schloss. Einen ersten Erfolg konnte er schon feststellen beim
Besteigen der Kutsche. Die Pferde begannen aufgeregt zu wiehern und zu scheuen
so , dass der Kutscher Mühe hatte seine Fuhre pünktlich im Schloss ab zu liefern.
Höchst amsuiert über diese Auswirkungen war zunächst nur die Gemahlin des Prinzen
und machte allerlei witzige und anzügliche Bemerkungen.
Ebenso verwirrt wie die Kutschenpferde schien auch eine Frau zu sein
die sogleich vors Podest stürmte, kaum dass die Lemonds sich dort
aufgestellt hatten.
Sie fragte eindringlich und mehrmals nach der Herzogin, versicherte,
dass sie eine sehr gute Bekannte, eine riesiges Reich regiere
und SIE eine Königin sei.
Der Prinz musterte die gute Frau von oben bis unten, bemerkte beiläufig
zu seiner Gemahlin .... na wie eine Königin sieht die nicht gerade aus
und sie scheint auch alleine hier zu sein ... kein Hofstaat, keine Zofe
und kein Offizier bei ihr.
Er blieb aber zurückhaltend und höflich zu der Lady. erklärte
ihr, dass die Herzogin erst wieder bei der nächsten Audienz anwesend
sein werde und vertröstete sie. Bat aber dann die Lady, die unterdessen
unentwegt von der Grösse ihres Reiches schwärmte, bitte wieder zurück
zu treten damit die erste Meldung der Audienz angenommen werden könne.
Das schien der Startschuss für die Waldhüterin, sogleich stürmte sie vor
drängelte sich neben die stehengebliebene Königin und begann mit ihrem
Vortrag. Eigentlich habe sie sie heute ja wieder nichts besonderes zu sagen nur
..... ,dass sie eine Kelter erworben habe und unverzüglich beginnen wolle
Wein aus Carima, von den Hügeln aus dem Bereich der Schäferin Erdmute,
zu keltern.
Der Prinz stutzte und grummelte,.... Wein ? keltern ? jetzt im Februar ?
.... ja ist denn dieser Duftextrakt so stark in seiner Wirkung, dass hier
alle ein wenig verwirrt sind ?
Er wahrte aber Haltung, lächelte der Jungfer gütig zu, versicherte ihr,
dass sie natürlich die Erlaubnis bekomme Wein zu produzieren und winkte
sie schnell unauffällig näher zu kommen.
Beugte sich herunter zu hier, steckte ihr 2 Silbermünzen zu und flüsterte, dass er gezwungen sei die Fastenzeit zu unterbrechen und dass sie doch bitte für den nächsten Tag eine ihrer gepökelten
Wildschweinkeulen ins Schloss liefern solle. Und bat sie nochmals um Diskretion.
Als sei sie nun Teil einer staatstragenden Verschwörung, nickte ihm die Jungfer
verständnisvoll und augenzwinkernd zu, nahm Haltung an, bedankte sich laut
für die Genehmigung des Weinkelterns und eilte an ihren Platz zurück.
Luba die Hafenwärterin, verspätet eingetroffen zur Audienz und selbst ein
wenig überrascht, dass sie nun vorsprechen solle, kam aber dennoch gleich nach
vorne und bat um Erlaubnis ihre bereits allseits bekannte Demonstrationstafel
aufbauen zu dürfen.
Umständlich wie fast immer, aber diesmal ohne besondere Zwischenfälle
tat sie das dann auch, heftete eine Lageübersichtszeichnung des Hafens
darauf und verkündete selbstbewusst, dass es eigentlich nichts besonderes
zu verkünden gab.
Ratlos und hilfesuchend blickte der Prinz daraufhin zu seiner Gemahlin und
bemerkte, dass diese äusserst gelangweilt gähnte und sich Luft zu fächelte.
Ein kurzer Blick in den Saal zeigte ihm auch , dass dieser sich schon fast geleert hatte
und sogar die angebliche Königin schon entfleucht war.
Mit ein paar Fragen, die eigentlich mehr als Höflichkeitsfloskeln denn als echtes
Interesse an der Lage zu sehen waren, wandte er sich noch an Luba, bedankte sich
und komplimentierte sie zurück in die Reihe.
Mit den Worten, Lady Anna, ich glaub das wars schon für heute, bedankte sich der Prinz
bei der Komandantin der Stadtwache, nickte grüssend in den Saal und eilte ins Kaminzimmer.
Herzliche Grüsse und ein Augenzwinkern
Lennard Monday
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