Gleich nach der Audienz eilte der Prinz wie immer
ins Nebenzimmer und lies sich auf den Sessel neben dem Kamin
plumpsen.
Er nahm einen kräftigen Schluck von dem Elixier das ihm
die Jungfer Blue wieder pünktlich geliefert hatte.
Die Audienz war sehr gut besucht und anstrengend, da sie
jedesmal seine ganze Konzentration fordert. Die wohlige
Wärme neben dem Kamin und die Wirkung des Elixiers liesen
ihn entspannen und er nickte ein.
Nach einiger Zeit dann, tauchten Traumbilder auf, in denen
die Personen die kurz zuvor noch die Audienz besucht hatten erschienen.
Er sah Luba die auf ihrem Leuchtturm hockte und ein Schiff
das im Nebel verschwand, jedoch kurz darauf wieder auftauchte.
Der kastiliansiche Botschafter erschien ihm ebenso wie
wie die Seefahrerin Verona samt ihrem neuen Händlerfreund.
Das folgende Bild aber, lies ihn hochschrecken und er war sofort
hellwach.
Er hatte ein totes am Boden liegendes Wildschwein gesehen,
auf dessen Rücken die Jungfer Blue, mit auf den Rücken
gefesselten Händen, drappiert war.
Der Prinz schüttelte sich und begann zu frösteln. Der Kamin
war inzwischen fast ausgebrannt und alle anderen waren schon gegangen.
Es sass noch einen Moment nachdenklich im Sessel, bevor auch er sich
aufraffte und nach hause ging.
Nun gibt es ja im 15ten Jahrhundert keine Psychologen, die solch ein
Traumbild und die unbewusste Botschaft die es vermitteln will
analysieren können. Wohl aber gabs schon damals Sternenkundige
und Traumdeuterinnen.
Er beschliesst jedenfalls die Szene dem Hofmaler zu schildern,
sie dann von ihm auf Leinwand bannen zu lassen und dieses Gemälde
dann in seinem Büro im Schloss an einem diskreten Ort aufzuhängen.
herzliche Grüsse und ein Augenzwinkern
Lennard Monday
Kommentare
Kommentar veröffentlichen